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Noch Hoffnung auf Therme

Jusos fordern Wirtschaftsprüfer - Lübbert: Langer Streit gefährdet Projekt

Neubrandenburg (EB/R.Wehden). Sich für eine "Untersuchung des Thermen-Disasters durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer" einzusetzen, verlangen die Jusos vom Neubrandenburger Kreisvorstand und von der Fraktion der SPD. Die Jungsozialisten deuten in ihrer Pressemitteilung an, dass die Handelnden im Rathaus und bei den Stadtwerken zu einem sehr viel früheren Zeitpunkt hätten erkennen müssen: Mit Investor Warias werde die Therme nicht möglich.

SPD-Fraktionschef Joachim Lübbert erinnert: Stadtvertretung und -verwaltung hätten das "hohe Gut Therme" für eine bessere Infrastruktur und als saisonverlängernde Maßnahme gewollt. Da habe man aus der Angst heraus, das Projekt ja nicht zu behindern, sicherlich manches Problem leicht hinweggewischt. Auch wenn es letztlich "ein Geschäft zwischen Warias und Land" gewesen sei, stünden Stadtvertretung und OB jetzt natürlich nicht außen vor. Die Situation müsse kritisch beleuchtet werden, doch bezweifele er den Sinn einer externen Beurteilung, so Lübbert.

Er glaube "eher nicht", dass der Ex-Investor aus Düsseldorf einen Anspruch auf Schadensersatz habe. Ärgerlich wäre es nur, wenn es zu einem ewigen gerichtlichen Streit käme und dadurch das Projekt Spaßbad insgesamt gefährdet würde. Dann könnte das Land nämlich angesichts knapper Kassen schnell sagen, "die müssen sich erst einmal einig werden". Das Vorhaben weiter in Gang zu halten, werde schwer genug, aber er sei mit der Relax-Gruppe optimistisch, sagt Lübbert. Schließlich sei es im Land allgemeiner Konsens, dass Neubrandenburg genau der richtige Thermenstandort sei.

Die CDU-Fraktion will erst gründlich die Hintergründe der Thermen-Panne recherchieren, bevor sie eine Schuldfrage stellt, wie ihr Vorsitzender Michael Nötzel sagt. Es gebe viele offene Fragen: Warum wurde solange an Warias festgehalten? Wie ist er überhaupt in die Stadt gekommen? "Die Sache ist in sich nicht schlüssig", meint Nötzel und ist sich sicher, "dass der Oberbürgermeister eine gewaltige Aktie" an dem Dilemma hat.

13.04.2000 © Nordkurier-Online 2000


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