Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

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"Thermen-Macher" nicht zu finden

Umschlag vom Investor seit gestern beim Landesfördermittelinstitut

Neubrandenburg (EB/K. Pöller). Wie vom Erdboden verschluckt waren gestern die drei Verantwortlichen für das Neubrandenburger Spaßbad - der Düsseldorfer Steuerberater, Diplomfinanzwirt und Investor Ulrich Warias, seine "rechte Hand" aus dem brandenburgischen Storkow, Manfred Haakert, sowie der Chef der Neubrandenburger Stadtwerke, Jürgen Zenke.

Andeutungen aus dem Viertorestädter Rathaus zufolge soll es heute in den Stadtwerken noch einmal eine Gesprächsrunde zwischen den drei Herren geben. Oberbürgermeister Gerd zu Jeddeloh (parteilos) hat bislang nach eigenen Angaben noch keine Information von Warias. Indes verlautete aus dem Wirtschaftsministerium, dass gestern im Landesfördermittelinstitut (LFI) ein "Umschlag" von Warias eingegangen sei. Zum Inhalt will man erst in einer Woche Auskünfte geben, hieß es gegenüber dem Nordkurier.

Warias, der ein millionenschweres Anwesen im Nordrhein-Westfälischen besitzen soll, hatte bereits 1993 eine "Viertoretherme-Beteiligungsgesellschaft mbH" mit Sitz in Düsseldorf gegründet. In der ist er als Geschäftsführer bislang offenbar auch der einzige Mitarbeiter, 14 weitere will er angeblich einstellen. Eigentum der Firma ist das noch unbebaute 56000 Quadratmeter große Grundstück in Neubrandenburg-Broda.

Das Wirtschaftsministerium bestätigte nochmals, dass man den Bedarf an Spaßbädern landesweit gedeckt sieht. Mit "Unverständnis" reagierten aber LFI und Ministerium auf die Nachfrage, warum in Neubrandenburg nur ein Spaßbad, aber kein Sportbecken gebaut werden darf. Stralsund, Greifswald und Röbel besitzen eine normgerechte 25-Meter-Bahn. "Diese Einschränkung hat es unsererseits nie gegeben", so eine Sprecherin. Warias und Haakert hatten gegenüber dem Nordkurier immer behauptet, ein Sportbecken nicht bauen zu dürfen.

04.04.2000 © Nordkurier-Online 2000


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