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Kurzentrum Schliersee

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Miesbacher Merkur 27. 01. 2004

Baubeginn für das Kurzentrum im Sommer?

Verband prüft Vertragsentwürfe

VON MATTHIAS HOLZAPFEL Schliersee - Schon im Sommer, meint Bürgermeister Toni Scherer, könnten die Bauarbeiten am Schlierseer Kurzentrum beginnen. Dafür habe der Bürgerentscheid, bei dem sich eine klare Mehrheit der Wähler für das Konzept der Gemeinde ausgesprochen hat, den Weg freigemacht. Vor der Sanierung und dem Umbau ist freilich noch viel zu tun. Zunächst steht in dieser Woche ein erstes Gespräch mit den Vertretern des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbandes zu den umstrittenen Vertragsentwürfen mit der Bäderbetriebs- gesellschaft Monte Mare an.

Den gesamten Schriftverkehr mit der Regierung von Oberbayern, Schaubilder, die Vertragsentwürfe mit Monte Mare, deren Bewertung durch die Anwälte und Steuerberater der Initative "Bürger für Schliersee" und weitere Unterlagen hat die Verwaltung des Marktes dem kommunalen Prüfungsverband bereits übermittelt, nachdem der Gemeinderat beschlossen hatte, eine Beratung von den Experten in Anspruch zu nehmen. Der Verband sei die richtige Adresse, meint der Bürgermeister, schließlich sei der auch "das Prüforgan" der Gemeinden. In dieser Woche also will er mit den Prüfern offene Fragen klären und einen ersten Eindruck von ihnen erhalten. Wenn der Prüfungsverband seine Arbeiten beendet und eine Bewertung vorgelegt habe, werde er das Thema im Gemeinderat auf die Tagesordnung setzen. Wann das sein wird, konnte Toni Scherer noch nicht sagen. "Die Bevölkerung braucht keine Angst zu haben, dass wir die Gemiende in den Ruin treiben", bekräftigte Scherer.

Ohne feste Zusage einer Förderung werde der Markt nicht mit den Bauarbeiten beginnen. Und wenn auch ein Baubeginn im Sommer möglich sei, so stehe dem Markt trotzdem ein umfangreicher Genehmigungsprozess bevor.

Gespräche will der Bürgermeister mit weiteren Bewerbern für den medizinischen Bereich führen, nachdem die MedSport Consulting GmbH erklärt hat, sich an dem Projekt nicht mehr beteiligen zu wollen.

"Das ist aber nicht vordringlich", sagte Scherer. Zum einen sei dieser Bereich nicht Teil der Förderung, zum anderen würden der Gemeinde keine Kosten entstehen, wenn sie dort nicht umbaue.

Auf eine gute und vernünftige Zusammenarbeit hofft nun Herbert Doll, Geschäftsführer von Monte Mare. "Ich bin sehr offen und grolle nicht mehr nach" sagte er gestern. Er rief die Gemeinderäte von CSU und SPD, die Initiatoren des Ratsbegehrens, auf, konstruktiv an diesem Vorhaben mitzuwirken. "Dieses Projekt muss von einer breiten Basis getragen werden", betonte er. Gleichwohl stellte er fest, das bei Vertragsverhandlungen keine allzu großen Spielräume bestünden - wegen der festen Vorgaben der Behörden. Wenn dies erst einmal erläutert sei und alle Möglichkeiten ausgeschöpft seien, so Doll, "können wir sicher enger zusammenrücken".


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