Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Kurzentrum Schliersee

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Münchner Merkur Online 28. 07. 2005

Förderbescheid für das neue Freizeitzentrum wird in dieser Woche in Schliersee erwartet

Vertragsentwürfen Einvernehmen erteilt - Kaum Freude am Ratstisch spürbar

VON MATTHIAS HOLZAPFEL Schliersee - Die zwei Förderbescheide für das Freizeit- und Gesundheitszentrum in Schliersee wird die Regierung von Oberbayern noch in dieser Woche an die Marktgemeinde und an ihren Partner Monte Mare in Rengsdorf versenden. Das hat Bürgermeister Toni Scherer in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates am Dienstagabend bekannt gegeben. "Unsere Unterlagen sind vollständig eingereicht, die Bescheide würden nach Auskunft der Regierung derzeit ausgearbeitet", sagte Scherer.

Freude angesichts dieser "sehr erfreulichen Nachrichten" (Scherer) war am Ratstisch aber nicht zu spüren. Die Mitglieder des Gremiums nahmen die Information des Bürgermeisters fast regungslos zur Kenntnis, allein einige Zuhörer klatschten ein wenig Beifall. "Man steht so unter Spannung, dass man sich gar nicht so locker freuen kann", meinte Scherer, der die Gemeinde nun auf der Zielgeraden sieht. Er erinnerte noch einmal an die beiden Besprechungen in der renommierten Anwaltskanzlei Labbé und Partner in München und an den Verhandlungstermin mit dem Geschäftsführer des Unternehmens Monte Mare, Herbert Doll, wegen der Entwürfe für den Pacht- und den Geschäftsbesorgungsvertrag. Der Hauptausschuss habe in der vergangenen Woche den Entwürfen in nicht öffentlicher Sitzung "zum jetzigen Zeitpunkt" sein Einvernehmen erteilt. Damit konnte der Markt auch die letzte Forderung der Förderstelle erfüllen. Wohl gerade rechtzeitig, denn länger als bis Ende Juli hätte die Regierung von Oberbayern die Fördersumme in Höhe von rund 4,8 Millionen Euro dem Vernehmen nach nicht für Schliersee zurückhalten können (wir haben berichtet).

Appell zur Gemeinsamkeit

"Ich freue mich gewaltig", meinte einzig der PWG-Vorsitzende Georg Schreyer. Er sprach von einem "Meilenstein auf einem langen Weg". Ausdrücklich dankte er Geschäftsleiter Jörn Alkofer und Bürgermeister Scherer mit ihrem Team für ihr großes Engagement für das Projekt.

Nur kurz meldete sich die CSU-Sprecherin Anneliese Reinthaler zu Wort. Weil der Hauptausschuss vereinbart habe, in der Öffentlichkeit nicht über die Vertragsinhalte und die Verhandlungen zu sprechen, verzichte sie auf eine Darstellung der Kritikpunkte, meinte sie und kündigte einen Beitrag für die nicht öffentliche Sitzung an.

Der Bürgermeister rief den Marktgemeinderat einmal mehr zur Geschlossenheit auf. "Es wäre mir recht, wenn wir uns als Bauherren wieder zusammenfinden würden", appellierte Toni Scherer an das Gremium, "denn so ein Projekt in dieser Spannung bis zum Ende zu führen, das würden wir, glaube ich, nicht durchhalten."

mm


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