Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Freizeitbad Stade

Stader Tageblatt 30.03.2000

Spitzenrunde lässt den Stader Rat außen vor

"Erlebnisbad" wurde still beerdigt

Stade (ch). Der Stader Rat bekommt keine Möglichkeit zur öffentlichen Debatte über die künftige Bäderlandschaft in Stade. Im kleinen Kreise verabschiedeten sich die Spitzen der Verwaltung, kommunalen Bädergesellschaft und der Fraktionen vom Erlebnisbad am Hafen.

Der Buxtehuder Investor Frank Albrecht (AVW) legte im Februar über die Projektgesellschaft "Medicoplan" eine Konzeptstudie für ein Erlebnisbad in der Stader Salztorsvorstadt vor. Bei der Verwirklichung des Projekts hätte die Bädergesellschaft ihre Pläne für den Ausbau des Camper Hallenbads zusammenstreichen, wenn nicht gar ganz beerdigen müssen.

Der Rat hatte am 27. September 1999 die 20-Millionen-Investition der Gesellschaft gegen die Stimmen der Grünen abgesegnet. Nachdem durchweg negative Stellungnahmen der Bädergesellschaft und des von ihr beauftragten Gutachters zum Albrecht-Plan vom TAGEBLATT veröffentlicht worden waren, zog der Investor seinen Vorschlag in einem Schreiben an Stadtdirektor Dirk Hattendorff zurück.

Die Runde der Fraktionsvorsitzenden, Dezernenten und Bädergesellschaft war damit aus dem Schneider: "Nach der Absage der AVW gibt es keinen Anlass mehr, den Ratsbeschluss vom 27. September 1999 in Frage zu stellen", sagt Stadtdirektor Dirk Hattendorff.

Das sehen nur die Grünen anders. "Es wäre nur fair gegenüber der AVW gewesen, über die kritisch dargestellten Punkte des Gutachtens mit der AVW im Rat oder im Fachausschuss zu reden", findet deren Fraktionschef Uwe Merckens.

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