Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Thermalbad Bad Oldesloe

Stormarner Tageblatt 16. Februar 2006

Das meinen Oldesloes Politiker

Die Fraktionen haben nach der Vorstellung der Prüfungsergebnisse durch die Projektgruppe noch kein abschließendes Urteil über einen Neubau gefällt

Die Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen wollen nur eins: "Das Beste für Bad Oldesloe", ließ Fraktions-Chef Gerold Rahmann wissen. Er sieht sowohl Chancen als auch Risiken in einem neuen Bad. "Es ist sehr gewagt, sich auf 30 Jahre fest zu binden. Aber wenn die Bürger es wollen, sind auch wir dafür", so Rahmann. Die Meinung der Oldesloer möchte er mit einem Bürgerentscheid oder einer Abstimmung aller Wahlberechtigten einholen. Die Einwohnerversammlung reicht ihm dafür nicht aus.

Auch die Liberalen sind dafür, sich über einen Bürgerentscheid zu dem Thema Klarheit zu verschaffen. "Wir würden den Bürgern empfehlen, einem Neubau zuzustimmen", sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende Karl-Reinhold Wurch. Er biete die Chance, den Schul- und Vereinssport über 30 Jahre zu sichern. Der Zuschuss der Stadt sei als Beitrag dazu zu sehen und nicht als Bonbon für den Investor, ohne den das ganze Vorhaben allerdings nicht zu schaffen sei. Den Wettbewerb mehrerer Interessenten begrüßte Wurch ausdrücklich. "Er zeigt, dass Bad Oldesloe ein attraktiver Standort für so eine Einrichtung zu sein scheint."

Rund eine Million Euro Zuschuss jährlich und das über einen Zeitraum von 30 Jahren - das muss aus Sicht der Sozialdemokraten nicht das letzte Wort sein. Die Fraktion habe sich umgehört und sei dabei auf Modelle gestoßen, die günstiger ausfielen, erklärte Hans-Hermann Roden. "Wir begrüßen es daher außerordentlich, dass auch mit anderen Investoren als der Interspa gesprochen wird", so Roden weiter. Gleichzeitig sei aber das Aus für die bestehende Schwimmhalle aus seiner Sicht noch nicht sicher. Es gebe Beispiele, wo ein privater Investor ein öffentliches, defizitäres Bad übernommen und saniert habe und nun Gewinne damit einfahre, sagte Roden.

Für die CDU hingegen ist das Ende der Schwimmhalle besiegelt. "Die Frage ist, ob Oldesloe ein Bad-Angebot behalten soll oder nicht", betonte Fraktions-Chef Matthias Rohde. Der momentane Gegenwert rechtfertige die Höhe der Zuschüsse nicht. Rohde sprach sich dafür aus, das Projekt am Sandkamp zielgerichtet voranzutreiben und dabei die Bürger stets auf dem Laufenden zu halten. Sie auch über das Vorhaben abstimmen zu lassen, hält er jedoch nicht für notwendig.

Presse Therme Bad Oldesloe

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