Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Thermalbad Bad Oldesloe

Stormarner Tageblatt 20. Juli 2006

Hallenbad macht weniger Verlust

Zahlen jetzt öffentlich: Minus sinkt von 818 000 auf 771 000 Euro

Bad Oldesloe

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- Nach langer Geheimniskrämerei und vielen unterschiedlichen Zahlen, die bei unterschiedlichen Gelgenheiten gehandelt wurden, ist es nun also endlich raus: Das Hallenbad hat im vergangenen Jahr ein Minus von 671 962,69 Euro gemacht. Hinzu kommen noch 72 326,70 Euro Zuschuss für das Freibad Poggensee.

Da das Hallenbad von den Stadtwerken betreiben wird und auch Wärme und Energie aus einem Blockheizkraftwerk der Stadtwerke bezieht, können die Verluste aus dem Badebetrieb mit den Gewinnen aus dem Energiegeschäft verrechnet werden. Dadurch zahlen die Stadtwerke weniger Steuern. "Steuerlicher Querverbund" nennt sich dieses Verfahren, das dazu führt, dass das Bad "nach" Steuern "nur" noch 423 388,65 Euro Verlust macht. Beide Zahlen werden in der aktuellen Diskussion um den Neubau eines Thermalbads am Sandkamp gerne vermischt. Bürgermeister Tassilo von Bary: "Es ist völlig offen, wie lange dieses Modell noch steuerliche Anerkennung findet." Im Klartext: Der Gesetzgeber will dieses Schlupfloch abschaffen. Deshalb argumentiert überwiegend die CDU mit der höheren "vor Steuer"-Zahl. Frühschwimmer und Teile der Opposition verweisen darauf, dass es die Verrechnungsmöglichkeit gibt und fraglich ist, ob sie jemals abgeschafft wird. Sie führen deshalb den niedrigeren Wert in ihrer Argumentation an.

Unabhängig davon, welche Zahl man zugrunde legt, fällt das Minus diesmal niedriger aus als in den Vorjahren. Im Durchschnitt der Jahre 2002 bis 2004 belief sich der Verlust auf 818 350,11 (595 300,04) Euro. Doch auch das hat nur buchhalterische Gründe. In den Vorjahren wurden erhebliche Rückstellungen für die Dachsanierung gemacht, 2004 standen "umfänglichere Instandhaltungsarbeiten" an. 2005 war ruhig, es wurde nichts zur Seite gelegt, schon fällt das Ergebnis besser aus. Die "normalen" Betriebskosten sind aber weitgehend konstant geblieben. "Aufgrund des strukturellen Defizits beim Betrieb des jetzigen Hallenbades bin ich eher skeptisch, dass die Verluste weiter gesenkt werden können", so von Bary.

Presse Therme Bad Oldesloe

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