Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Thermalbad Bad Oldesloe

Stormarner Tageblatt 16. Januar 2006

Oldesloes SPD möchte kein zweites Barsbüttel

Werden die Oldesloer Bürger über den Bau eines Thermalbades und über ein Baugebiet Steinfelder Redder entscheiden? Bei den Neujahrsempfängen der SPD und der FDP setzten sich Sprecher beider Parteien für Bürgerentscheide ein.

Bad Oldesloe

- "Machen wir aus zwei Bürgerbegehren eines", sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Jürgen Voigt beim Neujahrsempfang der Oldesloer Sozialdemokraten. Sowohl beim Steinfelder Redder, wo eine Initiative für ein Bürgerbegehren kämpft, als auch beim zurzeit heiß diskutierten Therma Thermalbad am Sandkamp, sollte man "die Bürger einbinden und eine breite Mehrheit der Oldesloer beteiligen." Bei einem Bürgerentscheid, wie ihn die FDP vorgeschlug (Seite 14), könnten die Wähler an einem Tag über beide Vorhaben abstimmen.

Zum Thermalbad hat die am vergangenen Montag im Hauptausschuss beschlossene Projektgruppe bereits ihre Arbeit aufgenommen. Bürgermeister Tassilo von Bary und WAS-Geschäftsführer Norbert Leinius wollen "gemeinsam" die Vorgespräche führen. Außerdem sind in der Gruppe, die auch steuerliche und vertragliche Angelegenheiten klären soll, die Kämmerei und eine Anwaltskanzlei vertreten.

In Richtung Bürgermeister, der zuletzt viel Kritik aus der Politik einstecken musste, sagte Voigt: "Wir wollen mit dem Bürgermeister zusammenarbeiten, melden uns aber zu Wort, wenn etwas nicht richtig läuft. Wir möchten kein zweites Barsbüttel in Oldesloe. Deshalb werden wir uns zusammenraufen und einen gemeinsamen Weg finden." SPD-Ortsvorsitzender Oliver Trost hatte den gut besuchten Neujahrsempfang im Bürgerhaus mit einem kurzen Rückblick auf das Wahljahr 2005 eröffnet, das "viel positiver war, als wir es gedacht hatten". Und er blickte optimitsich in die Zukunft: "Die Kommunalwahl 2008 werden wir gewinnen", so Trost.

Mit weniger Optimismus waren einige Jungsozialisten zum Empfang gekommen. Sie wollten ihre Kritik an der geplanten Oberstufenreform bei Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave loswerden. Die Gastrednerin wollte gestern aber nicht über Abschaffung des Kurssystems und die Verkürzung auf zwölf Schuljahre diskutieren. "Bildungspolitik nach Pisa ist kein Thema, das man sonntagmorgens bei einem Empfang diskutieren kann", so Ute Erdsiek-Rave, die ein Gespräch mit ihrem Staatssekretär anbot. Auf den Wert von "Bildung, als den einzigen Rohstoff, den wir haben", hatte auch Staatssekretär Franz Thönnes in seinem Grußwort hingewiesen. Und Voigt hatte gefordert, "die Mauern zwischen den Schulen in der Olivetallee einzureißen". Angesichts das Tatsache, dass die IGS nur 100 Plätze pro Jahrgang habe, müsse man "Phantasie entwicklen, damit die Kinder auch auf die Schule gehen können, auf die sie wollen". ROLF BLASE

Presse Therme Bad Oldesloe

Zur Übersicht Thermalbad Bad Oldesloe


Besucherzahlen "Thermalerlebnisbad" in Bad Oldesloe - oder: Wie man Besucherzahlen schön rechnen kann