Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Seaside-Resort Grömitz (Tom Krause)

Presse Seaside-Resort Grömitz


Lübecker Nachrichten 21.01.2007

ln-online/lokales
vom 21.01.2007 00:00

Die Sterne stehen gut für das Grömitzer Nobelhotel

Grömitz - Es soll ein Leuchtturmprojekt in Schleswig-Holstein werden: Für das Seaside Resort Grömitz hat die Suche nach einem Betreiber begonnen.

"Wie eine Preziose" werde man das geplante Wellness- und Konferenzhotel mit vier Sternen ausgewählten nationalen, vielleicht sogar internationalen Betreibergesellschaften anbieten. "Nur der Beste wird es bekommen." Der Mann, der das ankündigt, hat die "Preziose" , diesen Haus gewordenen Urlaubstraum, selbst entwickelt.

Tom Krause, der eine Partner von "Krause Bohne Architects Planners International", war am vergangenen Donnerstag trotz Sturms auf Stippvisite im Ostseeheilbad, um mit Bürgermeister Jörg-Peter Scholz und Tourismusleiter Olaf Dose-Miekley das weitere Vorgehen "in Sachen Seaside Resort" abzustimmen.

Viele wichtige und auch schwierige Schritte auf dem Weg zum Nobelhotel auf dem ehemaligen Freibadgelände direkt an der Promenade und vor dem Deich sind bereits getan: Die Grundstücksverhältnisse sind geklärt; es gibt einen rechtskräftigen auf das Projekt bezogenen Bebauungsplan, die Gremien und Ämtern auf Kommunal-, Kreis- und Landesebene haben "grünes Licht" gegeben. Bestätigt sehen sich Gemeinde, Tourismusservice und Planer auch durch das Infrastrukturgutachten der Ostseeferienland-Region und durch die Berger-Studie zur Neuausrichtung des Tourismus in Schleswig-Holstein, wonach die Neuansiedlung herausragender Hotelprojekte als dringend notwendig und empfehlenswert dargestellt wird.

Grömitz ist trotz eines von den Nachbarn angestrengten noch nicht abgeschlossenen Normenkontrollverfahrens zeitlich mit der Planung weit voraus. Jetzt gilt es, den Betreiber für dieses ambitionierte Objekt mit 180 Luxus-Zimmern, einem 3500 Quadratmeter großen Wellnessbereich, mit Konferenz-Zentrum, Gastronomie- und Shopping-Mall zu finden. Erst wenn der gefunden ist - und Tom Krause legt großen Wert auf diese Reihenfolge - "suchen wir zum Schluss den Investor". Denn, so Krause, in der Planungsphase würde ein Investor aus "rein wirtschaftlichen Erwägungen heraus viel zu viel vom Konzept kaputt machen".

Das Konzept ist dem Planer und der Gemeinde heilig. Zwar wolle man "nicht in Schönheit sterben", so Bürgermeister Jörg-Peter Scholz, und sei durchaus zu Kompromissen bereit, grundsätzlich aber "nehmen wir nur den Investor, der bereit ist, die der Planung zugrunde liegende Idee umzusetzen". Das heißt, die Gestaltung in der historischen Bäderarchitektur ist ebenso unverzichtbar wie die Ausrichtung auf ein gehobenes Gästeklientel. Dass die Grömitzer Strandpromenade über 110 Meter durch das Resort führt, ist für Krause ein "Sahnehäubchen" und etwas, das nur Grömitz zu bieten haben wird.

Auf 70 bis 80 Millionen Euro wird das Investitionsvolumen beziffert. Und die Rendite? "Auf 6,5 Prozent müssen und werden wir das Projekt schon bringen", wissen alle, dass die Nobelherberge nicht nur ein optimales, sondern auch ein profitables Objekt sein muss.


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