Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Aqua Planet Thermalbad Waikiki Neustadt-Glewe

Presse Thermalbad Waikiki Neustadt-Glewe


Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern vom 18. April 1998

WAIKIKI-Bau hängt nun von der Entscheidung Schwerins ab

Stadtvertretung stimmte jetzt Konzept für Bau und Betreibung eines Tropen-Thermalbades zu

Neustadt-Glewe. Einstimmig stimmten Neustadts Stadtvertreter auf ihrer letzten Sitzung dem Konzept der Aqua Planet Unternehmensgruppe zum Bau und zur Betreibung eines Tropen-Thermalbades in der Lewitzstadt zu.

"Innerhalb der nächsten zwei, drei Wochen werden wir beim Wirtschaftsministerium in Schwerin den Antrag auf Förderung stellen", erklärte Rolf André, Verwaltungsrat von Aqua Planet Projekt S. A. Die Chancen auf Bewilligung der Gelder, das hätten bislang geführte Gespräche im Ministerium gezeigt, ständen gut.

Rund 65 Mio DM sollen in den Standort nahe Fliegerchaussee, der mit dem Flughafen Möglichkeiten der Angebotserweiterung offenläßt, investiert werden. "Das klingt gigantisch", räumte André ein, sei aber notwendig, um die Anlage sicher im Markt zu etablieren." Dabei soll Neustadt mit fünf anderen Bädern der Unternehmensgruppe, die entweder bereits existieren, im Bau oder in der Planung sind, einen Verbund bilden. André: "Wir wollen schwarze Zahlen schreiben. über den Verbund können wir Werbung und Marketing zentralisieren."

Anders als z. B. Betreiber von Kombi- oder Gesundheitsbädern, setzt Aqua Planet neben Logie (rund 400 Bettenplätze in Hotelzimmern und Appartements sind vorgesehen), die 20 bis 25 Prozent der jährlichen Einnahmen bringen soll, auf ein breites Angebot von Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten, für das 60 bis 80 Voll- arbeitsplätze avisiert sind. André: "Der Trend bei Urlaubsambitionen geht weg von kostspieligen Fernreisen hin zum Stunden-, Tages- und Wochentourismus vor der eigenen Haustür." Zum anderen wolle man aber auch erreichen, daß die Besucher nicht nach einer Stunde wieder die Segel streichen. "Wir versuchen, ihnen eine Illusion zu verkaufen, die Leute sollen verweilen, sie sollen sich erholen." Bange vor anderen Anbietern ist Aqua Planet nicht: "Wir haben den Vorteil, daß wir nicht auf das reine Baden angewiesen sind, sondern unseren Gästen sehr viel mehr bieten können."

Bewilligt Schwerin die Fördermittel, stehen B-Plan und Baugenehmigung und fällt der Startschuß zum Bau, soll die Anlage binnen zwölf Monaten gebaut sein. Und was das "WAIKIKI", so der aus Hawai entliehene Name des Bades, dann an 364 Tagen im Jahr von 9 bis 22 Uhr zu bieten hat, sollte Freizeitfreaks das Herz schon höher schlagen lassen. Das Bad, das den Besucher bereits im Eingangsbereich in südländische Gefilde entführt, sieht im wesentlichen vor: ein Tropenbad mit original hawaiianischer Ausstattung unter einer zu öffnenden Glaskuppel, Massageliegen, Wirlpools, Grotten, Strömungskreisel, Rutschen, Solarien ..., eine Saunawelt mit vielen Extras, ein 25-Meter-Becken, das auch für schulische und kommunale Zwecke bereitgestellt wird, eine Bowling-Anlage, ein Adventure-Kino, ein Eisrondell, das sich zur Discoplattform umfunktionieren läßt, und einen Gastrobereich. "Und ganz klar werden wir auch etwas mit der Therme machen in Richtung Sole- und Salzschwebebäder. Allerdings nicht in Dimensionen, denn unser Schwerpunkt liegt eindeutig auf Familienurlaub", so Rolf André. Kinder seien der Motor, sie animieren ihre Eltern, in solche Einrichtungen zu fahren. "Also steht fest für uns, daß wir für Kinder und Jugendliche in der Trope einen separaten Badebereich einrichten. Zum Springen, Plantschen, Toben, denn Kinder wollen Spaß haben!"

Der Applaus, als einstimmig beschlossen wurde, dem Konzept zum Bau und Betreibung des Tropen-Thermalbades zuzustimmen und seitens der Stadt das planungsrechtliche Verfahren einzuleiten, sprach Bände. Neustadt und seine Bürger wollen das "WAIKIKI" und sind ihm jetzt ein ganzes Stück näher.

Simone Herbst

© Schweriner Volkszeitung online, 1998


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