Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

St. Kanzian Kristallbad

Kleine Zeitung Online 03.10.2003

Kristallbad St. Kanzian: Für SPÖ ist "blaue Blase geplatzt"

Rückzug des deutschen Investors "ein Segen". Am Nordufer des Klopeiner Sees war von Thermen-Erlebnislandschaft die Rede.

Thermalbad. Mit dem Scheitern des vom deutschen Investor Heinz Steinhart in St. Kanzian am Klopeiner See geplant gewesenen Thermalbades ist nach Ansicht der Kärntner SPÖ neuerlich eine "blaue Blase geplatzt". Bürgermeister Thomas Krainz riet FP-Tourismusreferent LHStv. Karl Pfeifenberger, sich bei derartigen Projekten vorher genauer über die handelnden Personen zu informieren. Als Steinhart Sicherheiten auf den Tisch legen sollte, habe er sich aus der Affäre gezogen.

Konkursanträge. "Ich bin froh, dass wir die Gemeinde vor einem Pleitier bewahrt haben", sagte Krainz am Freitag in einer Aussendung. Steinharts Bäderprojekte seien oft von Konkursanträgen bzw. Prozessen begleitet gewesen, zudem habe er bereits eine Verurteilung wegen Betrugs hinter sich. Für die Gemeinde St. Kanzian hätte das Projekt, für das das Land acht Mio. Euro bereit stellen wollte, eine finanzielle Belastung auf Jahrzehnte bedeutet, außerdem wäre das wertvollste Seegrundstück für immer verloren gewesen.

Acht Millionen. Steinhart hatte am Nordufer des Klopeiner Sees die Errichtung eines "Kristallbades", einer Thermen-Erlebnislandschaft, angeboten. Neben acht Millionen Landesgeld hätte auch die Gemeinde den gleichen Beitrag leisten sollen und das Grundstück zur Verfügung stellen. Steinhart selbst wollte sich mit zwei Millionen beteiligen, hieß es. Die Kommune hatte ein anderes Grundstück angeboten, worauf sich Steinhart aus dem Projekt zurückzog. Pfeifenberger hatte daraufhin dem Bürgermeister "Verhinderung" vorgeworfen.