Spaßbad Samoa Warnemünde

Presse Spaßbad Samoa in Warnemünde

Schweriner Volkszeitung 25. 01. 2001

Zollamt umstellte Baustelle Spaßbad

Meldeverstöße, Dumpinglohn und illegal Beschäftigte

Im künftigen Warnemünder Spaßbad waren gestern früh überwiegend ernste Mienen zu sehen. Früh um 10.00 Uhr statteten Zoll und Arbeitsamt der Baustelle einen unangemeldeten Besuch ab. Von zwei Seiten umstellten sie das Gelände, sicherten in Windeseile die Eingänge und überprüften jeden, den sie dort antrafen. Routinearbeit für die Prüfgruppe zur Bekämpfung illegaler Beschäftigung. Doch sie wurde fündig.

Eine gute Stunde waren die Beamten im Einsatz. Frank Markau, Zollinspektor zur Anstellung, zog Bilanz: "Wir haben in dieser Zeit etwa 200 Arbeitnehmer überprüft." Das schwerste Vergehen, auf das sie in dieser Zeit gestoßen seien: Verdacht auf illegale Arbeitnehmerüberlassung. Zwei Jugoslaven ohne Aufenthaltstitel seien auf der Baustelle beschäftigt gewesen. Gegen sie und ihre Chefs werden nun Strafverfahren eingeleitet.

Darüber hinaus ergab die Kontrolle sechs Bußgeldverfahren wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das sogenannte Arbeitnehmerentsendegesetz.

Sprich: Ausländische Unternehmen, die in Deutschland arbeiten wollen, müssen sich vorher anmelden. Doch das sei in sechs Fällen offenbar nicht geschehen.

Und schließlich, wie so oft, bestehe auch auf der Warnemünder Baustelle der Verdacht, dass einige der Arbeitnehmer weit weniger Geld bekommen als ihnen laut Tarif zusteht. Frank Markau erklärt: "Wieweit sich das erhärtet, werden später weitere Betriebsprüfungen zeigen." Die Aussagen der fünf betroffenen Arbeitnehmer nämlich seien reichlich dünn gewesen. Ihren Bruttoarbeitslohn wüssten sie so genau nicht, beteuerten die Befragten während der Kontrolle.

Damit bei der Überprüfung niemand heimlich durch einen Seiteneingang verschwindet, war das Hauptzollamt Schwerin mit rund 50 Mitarbeitern auf die Baustelle gekommen. Unterstützung bekam es dabei vom Arbeitsamt. Die Polizei sicherte mit weiteren zehn Leuten die Zufahrt. low