Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Ferienpark Greetland

Presse Ferienpark Greetland


Quelle: Ostfriesen-Zeitung 03.09.2010

Greetsiel

291 Unterschriften gegen Greetland

Von Von Fritz Harders

Rosemarie Fleßner und Dorothe Osten haben zwei Tage lang gesammelt. Auf der Liste stünden nur Einwohner aus Greetsiel, die gegen den Bau des touristischen Großprojekts protestieren.

Greetsiel - 291 Unterschriften haben Rosemarie Fleßner und Dorothe Osten in zwei Tagen in Greetsiel gesammelt, mit denen gegen den geplanten Ferienpark "Greetland" protestiert wird. Es hätten ausschließlich Einwohner Greetsiels unterschrieben, sagten die beiden Frauen am Donnerstag im Krummhörner Rathaus.

Die Greetland-Gegner geben zu Bedenken, dass schon jetzt 35 Gäste auf einen Einheimischen kämen. Ältere Menschen scheuten den Weg nach draußen, weil sie die Menschenmassen fürchteten. Wenn nun noch 1200 zusätzliche Gäste kämen, würde der Lärm alles Erträgliche überschreiten. Weil öffentliche Toiletten fehlten, "wird man unsere Gärten benutzen". Noch mehr Müll werde den Ort verdrecken. Außerdem führen die Greetland-Gegner den zusätzlichen Straßenverkehr mit der einhergehenden Luftverschmutzung sowie eine Verschandelung des Landschaftsbildes als Argumente gegen den Ferienpark an. Man wolle nicht zulassen, dass "unser beschauliches Dorf eine Hochburg für den Massentourismus wird". Rat und Bürgermeister sollten das Wohlergehen der Bürger über die Interessen eines auswärtigen Investors stellen.

Bürgermeister kann Argumente nicht nachvollziehen

Dass genau das die Bestrebungen im Rathaus seien, versuchte Bürgermeister Johann Saathoff deutlich zu machen: Nach langen Verhandlungen mit dem Investor werde sich "Greetland" in einem regionaltypischen Baustil präsentieren. Nicht nachvollziehen könne er, dass die Greetland-Gegner einen erhöhten Schadstoffausstoß durch die Verkehrszunahme als Argument ins Feld führen, während im nahe gelegenen Eemshaven Großkraftwerke mit einem ungleich höheren Kohlendioxid-Ausstoß gebaut würden. Dagegen vermisse er die Proteste.

Im Übrigen habe die Politik der Forderung der Fremdenverkehrsbranche nach einer Saisonverlängerung entsprochen. Die werde durch "Greetland" mit seinem touristischen Angebot auf jeden Fall erreicht. Überdies dürften die wirtschaftlichen Aspekte und die entstehenden Arbeitsplätze nicht übersehen werden.


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