Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Ferienpark Greetland

Presse Ferienpark Greetland


Quelle: Emder Zeitung 10.11.2009

Ferienpark Greetland wird auf den Zahn gefühlt

Ferienpark "Greetland" wird jetzt auf den Zahn gefühlt

Von EZ-Redakteur

GüNTHER GERHARD MEYER

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Greetsiel. Dem umstrittenen Ferienpark "Greetland" vor den Toren Greetsiels wird nun auf den Zahn gefühlt. Der Verwaltungsausschuss im Krummhörner Gemeinderat ist bereits in der vergangenen Woche der Empfehlung des Planungsausschusses gefolgt und hat die Planungsphase für das 80-Millionen-Projekt eröffnet. Gestern Abend wurde im Gemeinderat ein letzter Versuch der Freien Bürgerliste (fbl) abgeschmettert, dem mit weniger Ratsmitgliedern besetzten Verwaltungsausschuss diese Entscheidungsgewalt abzunehmen und auf den Gemeinderat zu übertragen.

Henning Paulsen-Jacobs (fbl) sah die Gefahr, dass der Landkreis Aurich als oberste Baubehörde über den Köpfen des Krummhörner Rates hinweg das Projekt einfach frühzeitig genehmigen könnte, sollten die so genannten Träger öffentlicher Belange keine Einwände dagegen haben. Diese Gefahr sah die Mehrheit im Gemeinderat nicht. Der Rat kommt nun erst ganz am Schluss wieder zum Zug, wenn der geänderte Flächennutzungsplan und - bebauungsplan in eine Satzung gegossen wird. SPD-Fraktionschefin Hilda Christian sprach von einer "Show-Veranstaltung".

Und wie geht es jetzt weiter? Nachdem die Mehrheit der Bürgervertreter im Planungs- und Verwaltungsausschuss sich für den Planungsstart entschieden hat, schrieb die Verwaltung alle vom Projekt betroffenen Behörden und Verbände an, damit sie bis zum 23. November ihre Einwände geltend machen können. Diese werden dann geprüft, um etwaige änderungen vorzunehmen. Dann werden die Pläne wieder öffentlich ausgelegt und können von allen Bürgern vier Wochen geprüft werden. Planungsamtschef Helmut Wilts vermutet, dass die Auslegung in den Januar dauert. Planer Thomas Weinert aus Norden betonte, dass gestern noch nichts endgültig entschieden wurde. "Die Bevölkerung kann sich äußern. Die Stellungnahmen werden sorgfältig abgearbeitet."

Wie berichtet, soll vor den Toren Greetsiels an der Eilsumer Straße ein Ferienpark mit Wellness-Angebot und Schwimmbad für rund 1000 begüterte Feriengäste entstehen. Insgesamt sollen über 90 Arbeitsplätze für die Region entstehen.

Proteste gegen das Vorhaben wurden gestern von den Gegnern mit Spruchbändern an dem ihrer Meinung nach überdimensionierten Ferienpark erhoben. Aber auch Befürworter des Ferienparks meldeten sich mit Beifallsbekundungen für den Planungsstart zu Wort.

Kritikerin Insa Uphoff, Mitglied im Verein ANNO und einer neu gegründeten Bürgerinitiative erneuerte ihren Vorwurf, dass die Bürger keine Gelegenheit gehabt hätten, mit ihren Politikern im Vorfeld über das Millionen-Projekt zu debattieren. Das sah Bürgermeister Johann Saathoff anders. Er verwies auf eine Bürgerversammlung im Haus der Begegnung und zwei Planungsausschüsse, in denen den Bürgern reichlich Raum für die äußerung von Fragen und Bedenken gelassen worden sei. Außerdem habe er das Angebot gemacht, jederzeit zu ihm ins Rathaus zu kommen, um sich zu informieren. "Es hat viele Möglichkeiten gegeben. Ich weise den Vorwurf auf das Schärfste zurück."

Auch Reiner Willms von der Sozialen Wählergemeinschaft (SWK) fühlte sich angesprochen: Die SWK habe viele Gespräche mit Bürgern geführt. "Unserer Ansicht nach muss man die Gebäude so entwickeln, dass sie sich in die Landschaft einfügen. Eine Verschandelung sehen wir nicht."

Veröffentlicht am 10.11.2009.


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