Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Ferienpark Greetland

Presse Ferienpark Greetland


Quelle: Emder Zeitung 20.05.2009

Greetland

Greetland-Park in der Kritik

Greetsiel. "Ich glaube, wir haben eine gute Chance, hier etwas Tolles für den Ort zu machen." - Mit diesen Worten hat der Architekt Gerhard Geising vom Architekturbüro Geising + Böker am Montagabend im Haus der Begegnung seinen Vortrag vor 200 Zuhörern über den Ferienpark Greetland beendet. "Die Ferienanlage wird in Deutschland einzigartig", betonte er. Greetland sei von Wasser umgeben. "Bei uns steht nicht die Architektur im Vordergrund, sondern die Menschen, die sich in der Anlage wohl fühlen müssen."

In Greetland sollen sich sowohl Familien als auch Senioren und Konferenz-Teilnehmer wohl fühlen können. Daher würden zum Beispiel die Innenhöfe der vom Wasser umgebenen Wohninseln so gestaltet, dass Kinder hier gefahrlos toben können. Sie sollen sogar mit Fußballtoren ausgestattet werden. Jedes der Häuser verfüge über eigene Bootsanleger.

Während bei diesen Häusern der Wohnbereich mit Terrasse unten und der Schlafbereich oben liegt, sind dagegen die dreieinhalbgeschossigen Speicherhäuser andersherum konzipiert: Sie sind für Menschen gedacht, die nicht direkt am Wasser wohnen, aber weite Sicht auf die Landschaft vom obersten Halbgeschoss aus genießen wollen.

Senioren oder Menschen mit Behinderungen dürften sich in den Appartements in der barrierefreien Wasserburg am wohlsten fühlen. "Die Grundstücke in der Mitte sind eigentlich zweite Lagen", gab Geising zu. Diese Häuser würden ihren besonderen Reiz dadurch erhalten, dass sie auf Warften errichtet werden. Unter den künstlichen Wohnhügeln verbirgt sich eine Tiefgarage mit 320 Stellplätzen. "Dadurch entsteht eine ganz natürliche Landschaft", sagte Geising.

Mit dieser Konzeption, die auf die Wünsche der Gäste abgestimmt werden kann, sollen Menschen angesprochen werden, die sonst eher nicht nach Ostfriesland kommen. Geising bedauerte, dass ausgerechnet ein Leuchtturm von der Gemeinde Krummhörn abgelehnt worden war. Doch ganz darauf verzichten will er nicht: "Wir haben einen Leuchtturm als Signet für unser Projekt."

Wenn der Ferienpark gebaut wird, soll zuerst das Zentrum in Angriff genommen werden, zu dem ein Hotel mit Konferenzräumen und einem großzügigen Kinderspielbereich gehört sowie ein Schwimmbad und ein Beauty- und Wellness-Bereich. Auch ein Hafen ist dort geplant. Geising könnte sich vorstellen, dass von hier aus ein Pendel-Bootsverkehr von Greetland zum Ortskern von Greetsiel eingerichtet werden könnte.

Die Planer hoffen, dass sich Greetland und Greetsiel aufs Schönste ergänzen: Während Krummhörn-Urlauber und Einheimische alle Angebote von Greetland nutzen können, gehen die Greetland-Bewohner im Fischerdorf shoppen und lassen sich dort die Gerichte der Region auf der Zunge zergehen. Auf der Ferieninsel wird es bewusst keine All-inclusive-Angebote geben.

Immer wieder wurde nach der Höhe der Gebäude gefragt. Die 3,5-geschossigen Speicherhäuser werden zwölf Meter hoch, erfuhren die Krummhörner; nur die Wasserrutsche - eine Forderung der Gemeinde - habe eine Höhe von 18 Metern. In dem alten Bebauungsplan, der noch gültig ist, sei das höchste Gebäude 14 Meter hoch, gab Klaus Freund von der Beteiligungsgesellschaft zu Bedenken. Mit dem Bau der Anlage könne begonnen werden, wenn die 110 Häuser und 67 Appartements veräußert worden sind. "Das Konzept funktioniert aber nur dann, wenn alle Häuser in die Vermietung gehen." Bislang gebe es 320 Anfragen.

ert/ggm

Veröffentlicht am 20.05.2009.


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