Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Ferienpark Greetland

Presse Ferienpark Greetland


Quelle: Emder Zeitung 06.01.2010

Greetland

"Greetland": "Protest-Laken sind schlecht fürs Ortsbild"

Greetsiel. Das Ferienpark-Projekt "Greetland" hat Alfred Jacobsen, dem Ortsvorsteher von Greetsiel, schon so manche schlaflose Nacht bereitet. Er gehört zu den Befürwortern, des 80-Millionen-Euro-Projektes, doch ist er auch mit den Gegnern, die sich in der Bürgerinitiative (BI) "Stop Greetmonster" unter Federführung von Petrus Boomgaarden zusammengeschlossen haben, im Gespräch. Ihren friedlichen Protest findet er durchaus in Ordnung.

Beim "Lüttjen Greetmer Wiehnachtsmarkt" habe er BI-Vertretern, die sich am Rand mit Unterschriftenlisten postiert hatten, sogar angeboten, ihren Stand kurzfristig zu übernehmen, damit sie auch einmal in Ruhe einen Glühwein trinken können, erzählt er. Jacobsen ist froh darüber, dass sich die Bürgerinitiative inzwischen von der "Linken Offensive" distanziert hat, die anonym und mit markigen Parolen Flugblätter verteilt. Gewalt habe in einer derartigen politischen Auseinandersetzung nichts zu suchen, stellte Jacobsen fest.

Nicht so angetan ist er allerdings von den Bettlaken mit Anti-"Greetland"-Sprüchen, mit denen die Gegner auch im kleinen Fischerdorf selbst Flagge zeigen. "Im Ortskern haben wir eine eherne Satzung: ,Keine Werbung?", erklärt er. Die bemalten Laken wirkten eher kindlich und passten nichts in das Ortsbild, findet er. Jacobsen vermutet, dass die Auseinandersetzung um den großen Ferienpark auch das Jahr 2010 beherrschen wird.

Wie Helmut Wilts von der Verwaltung der Gemeinde Krummhörn dazu mitteilt, steht bislang noch nicht fest, wenn die Auslegung stattfindet. "Da muss noch ein bisschen nachgearbeitet werden", sagte er auf Nachfrage. Er geht davon aus, dass die Bevölkerung im ersten Quartal des Jahres Einsicht in die "Greetland"- Pläne nehmen kann.

Ein weiteres wichtiges Thema ist für Jacobsen die Entzerrung des Tages-Tourismus in Greetsiel. "Wir müssen dazu ein Konzept erarbeiten", sagt er und denkt dabei an eine interfraktionelles Gremium. Bereits Ende 2006 hatte er einen Antrag auf Schaffung einer Zuwegung zum Greetsieler Badesee gestellt, da der derzeitige Weg nahezu unbefahrbar für Radfahrer und eine Zumutung für Spaziergänger ist. Er müsste darüber hinaus bis zum Deich fortgesetzt werden.

Aber auch die Schaffung von weiteren öffentlichen Toiletten, zum Beispiel beim großen Busparkplatz, hält der Greetsieler Ortsvorsteher für eine wichtige Aufgabe, über die man sich 2010 Gedanken machen sollte. Derzeit steuern die älteren Besucher zielstrebig die Toilette bei der Schule an und streben von da aus zum Hafen. Beim Busparkplatz am Ortseingang könnte darüber hinaus eine Brücke über den Kanal geschaffen werden, die Besucher zum Deich führt.

ert/ggm

Veröffentlicht am 06.01.2010.


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