Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Ferienpark Greetland

Presse Ferienpark Greetland


Quelle: Emder Zeitung 12.12.2009

Laken aus Leinen für Protest gegen Greetland

Laken aus Leinen für Protest

Greetsiel. Die Proteste gegen den Ferienpark "Greetland" gehen weiter und sollen noch ausgeweitet werden. Das kündigte Sprecher Petrus Boomgaarden an. Immer mehr Landwirte bieten landwirtschaftliche Flächen an, damit an den Einfallstraßen Transparente aus Bettlaken aufgestellt werden. Viele Bürger unterstützen den Protest ebenfalls auf ihre Weise: die Greetsielerin Helga Aeils brachte beispielsweise ein Protestplakat mit der Aufschrift "Greetsiel, ja bitte! Greetland, nein danke!" vor dem Halemschen Haus in Greetsiel an, sagte sie am Donnerstagabend beim zweiten "Grünen Gespräch", zu dem die Krummhörner Grünen in die "Alte Brauerei" in Pilsum eingeladen hatten.

"Stopp Greetmonster"

Mitglieder der Bürgerinitiative "Stopp Greetmonster" wollen erneut beim "Lüttjen Greetmer Wiehnachtsmarkt" Unterschriften gegen das Ferienpark-Projekt vor den Toren Greetsiels sammeln. Sie streben mindestens 3000 Unterzeichner an. Damit wollen sie der SPD-Fraktion, die davon ausgeht, dass die Mehrheit der Bevölkerung für Greetland ist, das Gegenteil zu beweisen.

Auch viele Greetsieler Stammgäste, die in der Weihnachtszeit im Fischerdorf weilen, hätten bereits signalisiert, dass sie bei Aktionen gegen das 80-Millionen Euro schwere Projekt mitmachen werden. "90 Prozent der Gäste sind gegen Greetland", ist Helga Aeils überzeugt. Die Gäste wollten erreichen, dass Greetsiel ein Geheimtipp bleibe.

Bei einer Umfrage habe es sich die Mehrheit der beteiligten Krummhörner für einen generellen Baustopp ausgesprochen, denn mittlerweile stünden in Greetsiel viele Ferienwohnungen im Sommer leer. "Ich habe Angst davor, dass es hier so wird wie auf Norderney, wenn die Kegelklubs kommen", sagt Marianne Martens. "Dann geht das Niveau runter."

Viele Bürger hätten auch Angst zu unterschreiben, merkte Aeils, als sie Unterschriften in einem Röntgenwagen in Pewsum sammelte. Sie befürchteten Nachteile. Andere Unterschriftensammler, die in Greetsiel von Haustür zu Haustür gehen, machten wiederum sehr positive Erfahrungen. "Ich wundere mich, dass Greetsieler Unternehmer und Geschäftsleute nicht auf die Barrikaden gehen", sagte ein Rysumer.

Die Mitglieder der BI wollen die Protest-Aktion ausdehnen: Eine Sammelstelle für alte Bettlaken, die als Spruchbanner dienen, will die Vorsitzende der Freien Bürgerliste (fbl), Ulrike Hitzmann, bei sich an der Schatthausstraße 7 in Pewsum einrichten. Man müsse die gesamte Krummhörn und auch die Nachbargemeinden in die Aktionen einbeziehen, riet BI-Sprecher Petrus Boomgaarden. "Es müssen aber die wetterbeständigen Laken aus Omas Zeiten sein." Auch die Linke Offensive will sich an dem Widerstand gegen das Ferienpark-Projekt beteiligen. Bei einer Zusammenkunft in Emden hatte es Zusagen aus Emden, Oldenburg und Bremen gegeben.

Arbeitskreis

Die BI hofft, dass viele Krummhörner an der Bürgerbeteiligung im Januar teilnehmen, und ihre Einwände gegen das Bauvorhaben vorbringen. "Das Projekt Greetland ist in sich stimmig, aber nicht nachhaltig; es ist am Profit ausgerichtet nach dem Motto: ,Nach mir die Sintflut?", kritisierte der Grüne Fokke Müller. "Was kein Gehör findet, ist ein generelles Veto." Die Grünen Holger Rodiek, Thomas Endelmann und Fokke Müller wollen einen Arbeitskreis "Tourismus in der Krummhörn" für ein nachhaltiges Konzept einrichten, denn ein touristisches Leitbild für die Region gebe es nicht. "Die ganze Krummhörn ist ein dezentraler Ferienpark", betonte Insa Uphoff.

ert/ggm

Veröffentlicht am 12.12.2009.


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