Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Ferienpark Greetland

Presse Ferienpark Greetland


Quelle: Emder Zeitung 13.01.2010

Greetland

"Pro Greetland - Erlebnisbad wird Erfolg"

Greetsiel. Durch den Ferienpark"Greetland" könnte die gesamte Region profitieren. Dessen ist sich der Wahl-Greetsieler und Vermieter Carsten Nowak sicher. Der Ferienpark würde dafür sorgen, dass gerade in den Wintermonaten noch mehr Gäste in die Krummhörn kommen. "Bei vielen müssen jetzt die Hausdamen im Winter stempeln gehen", weiß Nowak. Er kennt sich auf dem Tourismus-Sektor in Greetsiel deshalb so gut aus, weil er rund 30 Ferienhäuser in Greetsiel zusammen mit seiner Ehefrau Nadine Nowak-Hellwig betreut.

Sie ist im Rahmen des NBC-Ferienhaus-Betreuungs-Services für die Vermietung, Betreuung und Vermittlung der Objekte zuständig, während Nowak, der den NBC-Touristik- und Ferienimmobilien-Service gegründet hat, sich unter anderem um Kunden-Acquise und Winterdienst kümmert. Von daher muss er in diesem Winter eifrig die Schneeschaufel schwingen.

Internet-Forum

Als bekennender "Greetland" - Befürworter hat Nowak im Internet unter "meinVZ" ein Forum "Greetsiel Pro Freizeitpark Greetland" eingerichtet, in dem sich bis Montag bereits 95 Mitglieder eingetragen haben. "In meinem Bekanntenkreis sind sehr viele dafür, aber viele haben Angst, es zu sagen", hat er festgestellt.

Er ist davon überzeugt, dass das Projekt wegen des Erlebnisbades ein Erfolg wird, weil er in einer ähnlichen Einrichtung gearbeitet hat: Der gelernte Koch, Küchenmeister und Hotelbetriebswirt war Gastronomieleiter in dem Kur- und Freizeitbad "Wonnemar" Sonthofen, während seine Frau dort für die Rezeption und Kasse zuständig war. Die Stadt Sonthofen hatte sich nicht in der Lage gesehen, ihr Hallenbad und die beiden Freibäder, die an unterschiedlichen Standorten betrieben wurden und jährlich ein Defizit von rund 800 000 Euro verursachten, grundlegend zu sanieren. Nach langen Diskussionen entschied sich der Rat für eine private Investoren- und Betreiberlösung.

Im Dezember 1999 erfolgte der feierliche erste Spatenstich, und im Juli 2001 wurde das Kur- und Freizeitbad "Wonnemar" eröffnet, in das rund 20,5 Millionen Euro geflossen waren. Jährlich hätten das "Wonnemar" zirka 350 000 bis 400 000 Besucher besucht und etwa 55 Personen Vollzeit sowie zirka 30 Aushilfen Beschäftigung in dieser Einrichtung gefunden, stellte der Bürgermeister von Sonthofen, Hubert Buhl, bereits 2006 in einem Erfahrungsbericht über das Erfolgsmodell fest. "Das komplette Risiko der Investition lag ausschließlich beim Projektpartner, der mit der Stadt einen Erbbaurechts- und Nutzungsvertrag abgeschlossen hat."

"Täglich kamen bis zu 3000 Besucher", blickt auch Nowak zurück. Davon profitierten auch die Vermieter und Gewerbetreibenden in der Stadt. Er selbst hätte als Küchenmeister vorwiegend Produkte aus der Region verarbeitet. "Wir haben auch in Wismar in Mecklenburg-Vorpommern und Ingolstadt gearbeitet", sagt der Wahl-Greetsieler, der ursprünglich aus Laer (Kreis Steinfurt) stammt. Weil seine Eltern mehrere Ferienhäuser in Greetsiel besitzen, die den Grundstock seines Betreuungs-Services bilden, kam er schon als Kind nach Greetsiel.

Nach Nowaks überzeugung reicht die für "Greetland" geplante Wasserfläche für ein Spaß- und Erlebnisbad völlig aus. So könne man in dem rund 134 Quadratmeter großen Schwimmerbecken bei einer Breite von fünf Metern 25 Meter-Bahnen schwimmen. Außerdem seien ein Erlebnisbecken (107 Quadratmeter), ein Heißbecken (20 Quadratmeter), ein Kinderbecken (47 Quadratmeter) und ein Rutschenturm mit einem 41 Quadratmeter großen Landebecken geplant - von einer großzügigen Saunalandschaft ganz zu schweigen.

Weitere Attraktion

Damit würde die Krummhörn über eine weitere Attraktion verfügen, die auch Einheimische und Gäste, die nicht in "Greetland" untergebracht sind, nutzen können. In der Saison, kritisiert er, hätten Einheimische keinen Zugang zum Kinderspielhaus. Auch eine Sanierung des kleinen Greetsieler Bades würde durch eine neue große Einrichtung in "Greetland" überflüssig.

"Die Bürgerinitiative hat ihre Schularbeiten nicht gemacht", findet Nowak. So wird die Schaffung einer Freizeitanlage mit Alleinstellungsmerkmal, wie sie in der Krummhörn geplant ist, in dem "Touristischen Zukunftskonzept Nordsee 2015", dem "Masterplan Nordsee" sogar gefordert. Er rechnet mit 888 Gästen pro Tag in den Hauptzeiten, da nach seinen Erfahrungen die 1184 Betten nicht alle belegt sein werden.

Nowak ist ist davon überzeugt, dass die gesamte Region durch "Greetland" profitiert, weil die Betreiber um Gäste werben, die sonst nicht in die Krummhörn kommen. Es könnte sein, dass sie bei einem weiteren Greetsiel-Besuch in einer Ferienwohnung übernachten.

Beim Bau von "Greetland" müsste, da stimmt er mit der BI überein, der ländliche Charakter erhalten haben. Nowak geht nicht davon aus, dass das Szenario der "Greetland" - Gegner eintrifft: Eine riesige Speicherstadt sei mit der Bauordnung nicht zu vereinbaren. Das gelte auch für Häuser, die im "Greetsieler Grachtenviertel" gebaut wurden.

Das Weltnaturerbe Wattenmeer werde nicht durch "Greetland", sondern durch die Offshore-Windenergieanlagen beeinträchtigt, kommentiert Nowak ein weiteres BI-Argument. "Es werden Parolen ausgerufen, aber konkrete Lösungen werden nicht gebracht", wirft er den "Greetland"-Gegnern vor. Im übrigen sei er ständig gesprächsbereit - denn er stimmt der BI in einem wichtigen Punkt zu: Die Krummhörn müsse besonders und lebenswert bleiben. "Die einzige Hürde, die ich sehe, ist, dass die Objekte nicht verkauft werden."

ert

Veröffentlicht am 13.01.2010.


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