Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Ferienpark Greetland

Presse Ferienpark Greetland


Quelle: Emder Zeitung 08.05.2010

Protest gegen "Greetland"

Von PETER SAATHOFF

Aurich. Die Bürgerinitiative "Stopp Greetland" hat am gestrigen Freitag dem Auricher Landrat Walter Theuerkauf eine 4036 Unterschriften umfassende Protestliste sowie einen offenen Brief, in dem die Bedenken zum geplanten Ferienpark nahe Greetsiel zum Ausdruck kommen, im Auricher Kreishaus überreicht.

Seit November 2009 hatte die Bürgerinitiative in der Krummhörn und den umliegenden Städten und Gemeinden Listen ausgelegt (die Emder Zeitung berichtete). Ein Großteil der Unterschriften gegen "Greetland" stammen von Touristen, teilte die die Bürgerinitiative mit. "So manche Gäste würden schon überlegen, ob sie denn wieder nach Greetsiel kommen würden, wenn 'Greetland' gebaut werde", sagte Henning Paulsen-Jacobs von der Bürgerinitiative.

Landrat Theuerkauf sagte gestern gegenüber der Bürgerinitiative, dass der Landkreis Aurich dem Projekt grundsätzlich nicht ablehnend gegenüber stehe. "Die Nordseeküste befindet sich in einem schweren Konkurrenzkampf, ganz besonders mit der Ostseeküste", so Theuerkauf. Tourismus-Fachleute hätten signalisiert, dass solch ein Großprojekt an der Nordsee gebraucht werde.

Auf die Rechtslage wies der Auricher Kreisrat Harm-Uwe Weber hin. "Wird die Raum- und Bauordnung eingehalten, sehen wir wenig Gründe, das Projekt nicht zu genehmigen", sagte Weber. "Die prinzipielle Entscheidung liegt ohnehin bei der Gemeinde", sagte Theuerkauf. Eine endgültige Entscheidung des Landkreises sei noch in weiter Ferne, da noch nicht alle Anträge eingegangen seien.

Genügend Gründe gegen den Ferienpark "Greetland" sieht unterdessen die Bürgerinitiative. Auf vier Seiten listeten sie in dem offenen Brief ihre Bedenken auf. Sie machten insbesondere auf die Veränderungen des Landschaftsbildes, die dann vorhandene Konkurrenzsituation der einheimischen Vermieter mit "Greetland" und auf das ansteigende Verkehrsaufkommen in der Krummhörn aufmerksam.

Das Argument "Bedrohung für das Weltkulturerbe Wattenmeer" entkräftete Landrat Theuerkauf. "Das 'Weltkulturerbe' gilt für die gesamte Nordseeküste. Von daher können wir doch nicht jedes Großprojekt ablehnen."

Veröffentlicht am 08.05.2010.


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