Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Ferienpark Greetland

Presse Ferienpark Greetland


Quelle: Emder Zeitung 08.06.2010

Protest gegen Greetland

"Touristen wollen Greetland nicht"

Greetsiel. Mit großen roten Luftballons, die sich an fünf Stellen in Greetsiel zeitweise bis zu 17,5 Meter hoch in die Luft erhoben, hat die Bürgerinitiative (BI) "Stopp Greetland" am Sonnabend demonstriert, wie hoch der umstrittene Ferienpark Greetland wird. "Die Resonanz war riesig", freut sich BI-Sprecher Petrus Boomgaarden über das Interesse der zahlreichen Touristen.

Zeitweise bildeten sich Menschentrauben vor den Ständen mit den Unterschriftenlisten; zu den 5000 Unterschriften, die bislang von der Bürgerinitiative gesammelt worden waren, kamen am Sonnabend über 300 dazu. Nur einer von Boomgaardens Gesprächspartnern habe sich für das Ferienpark-Projekt ausgesprochen. Als Reaktion überwog Entsetzen darüber, dass in unmittelbarer Nähe des Fischerdorfs, das über 1500 Einwohner und 1300 Gästebetten verfügt, eine Anlage mit rund 1200 Betten entstehen soll. "Das würde das drittgrößte Dorf nach Pewsum und Greetsiel werden."

Viele Greetsieler Stammgäste vertraten laut Boomgaarden die Ansicht, dass die Entwicklung des idyllischen Ortes in die falsche Richtung gehe: Greetsiel verkomme zu einem Rummelplatz, und das Grachtenviertel und die Schwedenhäuser, die derzeit in dem Baugebiet Hobbings drei Grasen entstehen, passen ihrer Ansicht nach ebenfalls nicht ins Ortsbild. Die Greetsieler machten ihr schönes Dorf kaputt, statt ihre herrliche Hafenkulisse geschickt zu vermarkten.

Zwei 15-jährige Mädchen verbringen seit Jahren ihre Ferien ihren Eltern in Greetsiel, weil sie die Natur und die Ruhe lieben. Sie waren traurig, weil ihre Eltern nicht wiederkommen wollen, wenn Greetland gebaut wird. In einer solchen Anlage würden sie nie ihren Urlaub verbringen, teilten Familien mit Kindern der BI mit.

Der Fotograf Klaus Michael Lehmann aus Castrop-Rauxel wunderte sich darüber, dass in Greetsiel nirgends über die BI "Stopp Greetland" und deren Aktionen informiert wird - bis auf den Laden von Marianne Martens. "Greetland" sei optisch viel zu groß, kritisierte Lehmann in einem Schreiben an Martens; es werde wie eine Wand vor dem historischen Ort stehen und nehme keinerlei Rücksicht auf die typische Krummhörner Kulturlandschaft. "Die Versorgungsfragen und Entsorgungsaufgaben eines so großen Wohnobjektes sind ohne Beschädigung und Zerstörung von Natur und Landschaft auf gar keinen Fall zu lösen." Greetsiel werde seinen Charme verlieren und damit auch seine Gäste.

"Es ist fünf vor zwölf", sagt Boomgaarden. Die Krummhörn könne durch den Ferienpark nur verlieren. Er fordert die Verantwortlichen auf, die Weichen für einen naturverträglichen Tourismus zu stellen und von "Greetland" Abstand zu nehmen.

ert

Veröffentlicht am 08.06.2010.


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