Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Alpenbad Reutte (Österreich)

Presse Alpenbad Reutte


Quelle: Tiroler Tageszeiung tt.com 07.10.2010

Bewegtes Vorleben des Bäderkönigs

Heinz Steinhart spricht im TT-Interview offen über seine Vergangenheit - und wie er nach der Zeit im Gefängnis trotzdem wieder den Aufstieg geschafft hat.

Reutte - "Wenn du einmal im Gefängnis warst, stellt man dich nicht einmal mehr als Aushilfskellner an. Ich habe drei Monate nach meiner Entlassung schon das erste Bad gebaut. Ein Bürgermeister glaubte an mich und ich nutzte meine Chance." Heinz Steinhart, der in Reutte mit sechs Millionen Euro in die gerade im Bau befindliche Badeanlage einsteigen will, wird immer wieder von der Vergangenheit eingeholt.

"Ich sage das immer offen vor jedem Gemeinderat, mit dem ich zusammenarbeite. Eine fehlende Vorsorgerückstellung in meiner eigenen Bank brachte mir den Vorwurf der Steuerhinterziehung und des Betruges sowie 37 Monate Untersuchungshaft in Stammheim hinter Panzerglas ein", erklärt der ehemalige Bankier. Damals ging es um 400 Millionen D-Mark, rund 200 Mio. Euro.

Sein persönlicher Tiefpunkt liegt inzwischen 20 Jahre zurück. Inzwischen hat Steinhart wieder ein Unternehmen mit 850 Mitarbeitern aufgebaut. Der 67-jährige Kristallweltenbetreiber blickt nur nach vorn - auch im Außerfern. "Die Nähe der Bäder von Schwangau und Reutte ist kein Problem, ganz im Gegenteil. Es kann eine Magnetwirkung entstehen." Seine drei Bäder in Griesbach, Birnbach und Bad Füssing nahe Braunau würden nur zehn Kilometer auseinanderliegen und sich gegenseitig befruchten. Man müsse nur Schwerpunkte setzen. "In Reutte sicherlich die Salzstraße und Via Claudia", meint er. Ihm ist bewusst, dass die Vertragsfindung sehr schwierig werden wird. "Die erweiterten Aufträge für Firmen werden sicherlich ein Knackpunkt."

Steinhart sieht nur Vorteile für die Bevölkerung: "Sorgen sind unbegründet. Und wir haben dann ja auch eine Betriebspflicht - sollten wir mit der Gemeinde Reutte zusammenfinden." Sein Unternehmen würde dann in Reutte auch nicht unbeträchtliche Steuern zahlen. (hm)


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