Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Alpenbad Reutte (Österreich)

Presse Alpenbad Reutte


Quelle: Tiroler Tageszeiung tt.com 06.10.2010

Ein Viersternehotel ist im Gespräch

Landeshauptmann Günther Platter muss der neuen Entwicklung beim Reuttener Bad erst seinen Sanktus geben. Auch ein kleines "Totes Meer" ist geplant.

Von Helmut Mittermayr

Reutte - "Wo ist der Haken?" Diese Frage haben sich die Verantwortlichen für den Neubau des Reuttener Bades in den letzten Tagen immer wieder gestellt. Aber sie haben bis jetzt nur Positives entdecken können. Der deutsche Bäderkönig Heinz Steinhart möchte bis zu sechs Millionen Euro zusätzlich einbringen und zusammen mit den 13,5 Millionen der öffentlichen Hand ein Wellnesszentrum bauen (die TT berichtete). Die Änderungen sollen in den bereits laufenden Bau integriert werden.

Bürgermeister Alois Oberer will so schnell wie möglich mit Landeshauptmann Günther Platter sprechen, damit die zugesagten Landesgelder nicht abgedreht werden, wenn ein Privater das Bad in Eigenregie betreiben und in 20 Jahren sogar übernehmen soll. Reuttes Gemeinderäte sind von der Entwicklung jedenfalls durchwegs angetan. Auch die Bürgermeister des Planungsverbandes haben die Verhandlungen bei einer Sitzung in Weißenbach gutgeheißen und sehen ihre Zuschüsse auch bei dieser Konstellation gut angelegt.

Oberer, der nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass ihn die prognostizierten Dauerabgänge beim neuen Bad nerven, ist nun mehr als zufrieden - "vorbehaltlich, dass alles vertragsreif werden kann." Der Marktchef erleichtert: "Den Geschäftsbesorgervertrag mit einem geschätzten Jahresabgang von 75.000 Euro hätte ich nicht unterschrieben." Nun könnte er diese Sorge los sein. Steinhart will Investitionen, mögliche Abgänge und Instandhaltung selbst tragen und der Marktgemeinde 20 Jahre lang 350.000 Euro Pacht zahlen.

Seit gestern läuft die Umplanung der Anlage durch das Architekturbüro Walch. Trotzdem gibt es nur erste Vorverträge und feste Absichten. Unterschriftsreif könnten die Verträge zwischen den Reuttener Kommunalbetrieben und Heinz Steinhart vielleicht erst in Wochen werden.


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