Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Blüten Therme Werder

Presse Schwimmbad Werder


Märkische Allgemeine 19.02.2009

BAUEN: Kristall AG im Rennen

Bäderbetrieb legt Angebot vor / 1,3 Millionen Euro für Stadtentwicklung

WERDER - Wenn der Bundesrat dem Konjunkturpaket morgen seine Zustimmung gibt, hofft Werder auf einen Geldregen von 1,3 Millionen Euro. Bei den geplanten Ausgaben stehen die Sanierungen der Inselschule Töplitz und der Kita im Hohen Weg ganz oben auf der Prioritätenliste. Den in Glindow erhofften Neubau der Turnhalle konnte der Vorsitzende des Finanzausschusses, Christian Große (CDU), am Mittwoch auf der Sitzung des Gremiums nicht bestätigen, "weil die Rahmenbedingungen es nicht zulassen". Die Linken kritisieren erneut, die hohen finanziellen Belastungen der Stadt durch die Bismarckhöhe und fordern vom Bürgermeister konkrete schriftliche Informationen über die weiteren Vorhaben. Die CDU schlägt vor, eine endgültige Entscheidung über den Bau eines kleinen Saals oder eines Pavillons zu treffen. Ohne diese Erweiterung würde die Stadt auf lange Sicht keinen verbindlichen privaten Betreiber für den Saal finden, sagte Christian Große der MAZ.

Nach Anfragen der Linken an den Finanzausschuss zum geplanten Bau des Schwimmbades war vom Bürgermeister Werner Große (CDU) zu erfahren, dass sechs Unternehmen der Stadt Angebote für den Bau eines Bades unterbreitet haben. Dazu gehört die Kristall AG aus Stein bei Nürnberg, die auch in Ludwigsfelde eine Therme betreibt. "Anfang März werden wir dem Bad einen Besuch abstatten. Es ist für uns interessant, weil es ohne Förderung gebaut wurde und keine Zuschüsse der Stadt beansprucht", sagte Große. Nach MAZ-Berichten über den Bau und die Finanzierung der Therme war aber die Zusammenarbeit der Bädergruppe mit der Stadt Ludwigsfelde bei weitem nicht problemlos verlaufen.

Doch Heinz Steinhart, Vorsitzende des Aufsichtsrates der AG, sieht das ganz anders. "Die Stadt muss keine Zuschüsse bezahlen, und wir bieten das Schulschwimmen kostenlos, Sozialtarife und für Vereine Vergünstigungen an." Das Familienunternehmen zeigt sich sehr interessiert an einem Bau in den Havelauen, vor allem wenn in der Nachbarschaft Ferienhäuser entstehen. "Wir sind auch sehr flexibel, was die Investitionssumme anbelangt, es kommt darauf an, in welcher Liga Werder schwimmen will. Wir bauen für zehn Millionen, aber auch für 30 Millionen Euro", sagt Steinhart. Es sei zwar noch nichts entschieden, aber mit 1,2 Millionen Tagesgästen wäre der Erholungsort für den Bäderbetrieb durchaus reizvoll. Doch das Bad in Werder wäre neben dem Schulschwimmen mehr für Familien und Urlaub ausgelegt, in Ludwigsfelde gehe es vor allem um Entspannung. (Von Regine Greiner)


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