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Blüten Therme Werder

Presse Blüten-Therme Werder


Quelle: Potsdamer Neueste Nachrichten 26.01.2010

Blüten-Therme ausgeschrieben

Werder sucht nach Investor für Freizeitbad / Bürgermeister Große sieht Potsdamer Bad-Pläne gelassen

Werder (Havel) - Jetzt steht es fest: Werder baut sein Freizeitbad mit privater Beteiligung. Mit der gestern versandten Vergabebekanntmachung hat das europaweite Ausschreibungsverfahren für Werders neue "Blüten-Therme" begonnen. Gesucht wird ein "kompetenter privatwirtschaftlicher Partner für die Planung, den Bau, die Finanzierung und den Betrieb der als Therme mit Familienbad geplanten Einrichtung", heißt es in einer Pressemitteilung des Rathauses.

"Das Besondere daran ist, dass sowohl Planung und Bau der Therme als auch ihr Betrieb für die Dauer von 30 Jahren in einem Verfahren vergeben werden", so Bürgermeister Werner Große (CDU). "Wir erhoffen uns dafür interessante, wirtschaftliche Angebote von fachkundigen und leistungsfähigen Konsortien." In einer "Public Private Partnership" werde sich die Stadt an der Finanzierung und den künftigen Betriebskosten beteiligen, durch die Vertragsgestaltung werde man die Risiken einer solchen Partnerschaft möglichst gering halten, betonte Große gegenüber den PNN.

In Verbindung mit der Therme soll auch ein Hotelneubau möglich sein, zwingend vorgeschrieben ist er für die Wettbewerbsteilnehmer aber nicht. Der Bebauungsplan der Havelauen macht theoretisch ein Hotel mit 250 Betten am Stichhafen möglich, an dem die Stadt erst im vorigen Jahr ein 28 000 Quadratmeter großes Grundstück für das Bad erworben hatte.

Das Freizeitbad mit Spaßbecken und Wellnessbereich soll in den Jahren 2011 und 2012 gebaut werden, die Stadt hatte in ihrer Investitionsplanung dafür zehn Millionen Euro beiseite gelegt, was dem städtischen Finanzierungsanteil entsprechen durfte. In einem früheren Umsetzungskonzept ist von einem jährlichen Betriebskostenzuschuss von 500 000 Euro die Rede. Die "Therme mit Familienbad" solle das Freizeit- und Sportangebot von Werder um eine weitere Attraktion erhöhen, sagte Bürgermeister Große. Die touristische Anziehungskraft der als "staatlich anerkannter Erholungsort" qualifizierten Stadt solle damit gesteigert werden.

Die Ausschreibung wird als "wettbewerblicher Dialog" durchgeführt, eine in Deutschland noch recht neue Verfahrensart. Im Dialog mit den beteiligten Unternehmen soll die bestmögliche Lösung für die Blüten-Therme gesucht werden, erklärte Große: "Damit kann die Stadt einerseits das Know-how der Bewerber hervorragend nutzen, andererseits die städtischen Interessen in das Verfahren voll einbringen."

Die Freizeitbad-Planung der Landeshauptstadt sieht der Bürgermeister gelassen: Potsdams Stadtverordnete sollen morgen grünes Licht für einen 18 Millionen Euro teuren Bad-Neubau neben der Biosphäre im Bornstedter Feld geben. Dort bestehe mit dem Sportbad mit Freizeitelementen ein völlig anderes Konzept als in Werder, wo ein Familienbad mit großem Wellnessbereich geplant sei, so Große. Gegenstand der Ausschreibung für Werders Freizeitbad sind übrigens auch "sozialverträgliche Eintrittspreise".

Interessierte Unternehmen können sich bis zum 1. März um 12 Uhr, um die Teilnahme am Verfahren bewerben. Die dafür notwendigen Bewerberunterlagen können bei der Stadtverwaltung angefordert werden. Henry Klix


Presse Heinz Steinhart Kristallbäder


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