Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Heinz Steinhart - Weserberglandtherme in Bad Karlshafen

Presse Weser-Therme


Quelle: www.hna.de vom 01.10.2009

Stadt Bad Karlshafen betreibt nun die Wesertherme

Unterzeichnung des Übergabevertrages zog sich länger hin als ursprünglich geplant

Hogeismar. Zittern bis zur letzten Sekunde: Es wäre einem Wunder gleich gekommen, hätte es bei der Übernahme der Weserbergland-Therme durch die Stadt Bad Karlshafen keine Stolpersteine mehr gegeben. Für 10 Uhr war die Schlüsselübergabe geplant.

Gegen 12 Uhr hatten die Rechtsanwälte beider Parteien die Verträge endlich in eine unterschriftsreife Version gebracht, und das Bad ging von der Kristallgruppe über an die Stadt.

Damit betreibt ab sofort die Bäderbetriebe Weserbergland GmbH die Therme. Geschäftsführer der 100-prozentigen Tochter der Stadt ist Rainer Kowald. Der äußerte sich durchaus lobend über den Zustand der Wesertherme, wie sie seit gestern offiziell heißt. Das mittlerweile fünf Jahre alte Haus sei in einem gepflegten Zustand und mache einen guten Eindruck, sagte er.

Zu betriebswirtschaftlichen Abläufen mochte Kowald indes nichts sagen. Ihm lägen keinerlei Besucherzahlen aus der Vergangenheit vor. Daher benötige man sechs bis acht Wochen, um einen neuen Wirtschaftsplan aufzustellen. Bis Ende des Jahren werde sich auch nichts an den Betriebsabläufen ändern. Ob es danach möglicherweise eine Vereinfachung der Tarife gebe, oder sich andere Kleinigkeiten änderten, mochte Kowald nicht ausschließen. "Wenn sich etwas ändert, dann zum Vorteil der Besucher. Der Kunde ist König", sagte er.

Bad Karlshafens Bürgermeister Ullrich Otto räumte am Mittag ein, dass die Spannung nun so langsam weiche. Angesichts der Bedeutung des Übergabevertrages erfülle ihn aber auch Genugtuung und Erleichterung. Nun wünsche er sich, dass alle an einem Strang zögen, um die Therme zu einem Leuchtturm-Projekt für die Region werden zu lassen. Ausdrücklich schloss er dabei auch den Personenkreis mit ein, der an der gefundenen Lösung keinen Gefallen finde. Im übrigen hatte Otto nach der Vertragsunterzeichnung nicht nur die Schriftdokumente im Gepäck, sondern auch knapp 20 000 Euro in bar, die ihm der Vertreter der Kristallbädergruppe als Überschuss aus einer Herbstaktion der Therme überreicht hatte.

Der frühere Betreiber und Kristall-Bäderchef Heinz Steinhart sagte, für ihn sei wichtig, dass sich Mitarbeiter und Gäste auch zukünftig in der Therme wohl fühlten. Er scheide ohne Groll und wenn sein Rat gebraucht werde, stehe er zur Verfügung. (kil)


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