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Heinz Steinhart - Weserberglandtherme in Bad Karlshafen

Presse Weser-Therme


Quelle: www.hna.de vom 09.07.2009

Streit um Weserbergland-Therme geht in die nächste Runde

Bad Karlshafen. Den von vielen erhofften Vergleich im Streit um die Weserberglandtherme wird es nicht geben. Ein Vorschlag des Landgerichts Kassel, um die Differenzen und Ansprüche zwischen der Stadt Bad Karlshafen und dem Thermen-Betreiber Heinz Steinhart beizulegen, erzielte in der Stadtverordnetensitzung elf Ja- und elf Nein-Stimmen und war damit knapp abgelehnt.

Eigentlich hätten die Vergleichsbefürworter aus CDU- und FWG-Fraktion mit zusammen 13 Stimmen die Mehrheit gegenüber den zehn SPD-Stadtverordneten gehabt, die für weitere Gerichtsverfahren eintreten, um der Stadt zu ihrem Recht zu verhelfen. Allerdings waren die Meinungen in der CDU gespalten. Hermann Josef Kayser (CDU) sprach sich vehement gegen einen Vergleich aus und stimmte mit der SPD, sein Franktionskollege Klaus-Dieter Reinhardt fehlte in der Sitzung. So kam es zur Stimmengleichheit, die laut Gemeindeordnung zu einer Ablehnung führte.

Bürgermeister Ullrich Otto war nach dem Votum sichtlich bestürzt, dass die greifbar scheinende Lösung der jahrelangen Streitigkeiten scheiterte und die Stadt nun weiter vor Gericht um ihr Geld und ihren Einfluss in der Therme kämpfen muss.

Joachim Ewers (SPD) sagte unter anderem, dass die Frist einer Übernahme der Therme zum 1. August viel zu kurz wäre. Hermann-Josef Kayser (CDU) begründete sein ("trotz vieler schlafloser Nächte") Festhalten an einer Gerichtsentscheidung damit, dass es bei einem Vergleich keine Möglichkeiten mehr gebe, offene Fragen zu überprüfen: "Keiner kümmert sich dann mehr drum".

Heiner Wehmeier (FWG) bestätigte solche Zweifel, meinte aber, dass die Verantwortung für die Zukunft der Stadt größer sei als die Schuldzuweisungen für die Vergangenheit. Heinz Steinhart erklärte unterdessen gegenüber der HNA, dass er sich vorstellen könne, die Therme zum Verkaufswert zu erwerben oder sie gegen eine entsprechende Nutzungsentschädigung weiter zu führen.

Von Thomas Thiele


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