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Hansedom Stralsund (Uwe Deyle)

Presse Hansedom Stralsund (Betrieb: Uwe Deyle, Stuttgart)


Ostsee-Zeitung Wochenendausgabe, 9./10. Juni 2001

Stadt sauer über trägen Hanse-Dom

Dusch-Griffe für Behinderte seit einem Jahr zugesichert

Stralsund
(OZ)

Ein Brief von Gisela Kumbier zum Behindertenschwimmen im Sportbad des Hanse-Doms beschäftigte am Donnerstagabend den Ausschuss für Familie, Sicherheit und Gleichstellung. Unter anderem bemängelte die Stralsunderin, dass immer noch Handgriffe für Behinderte in den Duschen fehlen. Dabei handelt es sich um eine zusätzliche Sicherheit für jene Bürger, die nicht im Rollstuhl sitzen.

"Eine vollkommen berechtigte Kritik", sagten die Leiterin der Abteilung für Kultur und Sport, Kerstin Zühlsdorff, und ihr Mitarbeiter Burghard Manthe. Bereits im März 2000 gab es eine Beratung an Ort und Stelle, wobei der Hanse-Dom zugesichert habe, das Problem zu lösen.

"Seitdem ist mehrfach nachgefragt worden, haben wir immer wieder Briefe geschrieben und auch mit Generalmanager Bloching gesprochen, aber es tut sich einfach nichts", teilten die Vertreter der Stadtverwaltung mit. "Wir würden ja auch das Geld dafür zur Verfügung stellen, aber die Arbeiten muss der Hanse-Dom als Hausherr selbst in Auftrag geben, das dürfen wir nicht."

Die Mitglieder des Ausschusses zeigten sich entsetzt über "solche Trägheit". "Das ist nicht nachzuvollziehen", kommentierte Brigitte Kraska-Röll von der CDU-Fraktion. Demnächst soll das Problem Investor Uwe Deyle vorgetragen werden.

Frau Kumbier hatte auch angefragt, ob die für die Preisgestaltung im Sportbad verantwortliche Stadt den Behinderten eine Ermäßigung zugestehen kann. "Die Preise wurden von der Bürgerschaft so beschlossen", sagte Kerstin Zühlsdorff. Ermäßigungen seien in den derzeitigen Preisen, die von der Stadt gestützt werden, enthalten. Besonders berücksichtigt werden sozial Schwache und Leute mit geringem Einkommen.

Derzeit zahlt der Besucher im Sportbad zehn Mark für unbegrenzte Zeit. Der Vorschlag, Fünf-Mark-Karten für eine Stunde auszugeben, sei kaum umzusetzen. Allein schon deshalb, weil die Kapazitätsgrenzen oft ausgereizt seien.

A. Li


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